Vom Allgäu in die Welt: 35 Jahre Misch- und Trenntechnik von Bauer MAT
- Gründung im Mai 1990: Fokus auf Mischanlagen zur Suspensionsaufbereitung für den Spezialtiefbau, aber auch Sonderlösungen
- 2016: Größte Separationsanlage BE 2550 absolviert Ersteinsatz bei Schweizer Tunnelprojekt
- 2019: Eintausendste Entsandungsanlage verlässt das Werk
- Heute: Digitalisierung und Nachhaltigkeit als zentrale Themen bei der Neu- und Weiterentwicklung der Anlagen
Immenstadt im Allgäu – Mit einer erweiterten Fertigung und modernisierter Logistik stellt BAUER MAT Slurry Handling Systems die Weichen für weiteres Wachstum. Die Allgäuer Zweigniederlassung der BAUER Maschinen GmbH entwickelt und baut seit über drei Jahrzehnten Anlagen zur Misch-, Förder- und Trenntechnik – vor allem für den Spezialtiefbau und Tunnelbau.
Die Anfangsjahre
Im Mai 1990 gründeten Josef Soier, damals Leiter der Maschinentechnik bei Bauer Spezialtiefbau und später Geschäftsführer der BAUER Maschinen GmbH, der erfahrene Maschinenbautechniker Manfred Kleimeier und – als dritter Gesellschafter – Ernst-Wolfram Blaschke das Unternehmen. Ihr Ziel: leicht transportierbare, baustellentaugliche Chargenmischanlagen zur Aufbereitung von Suspensionen für den Spezialtiefbau zu entwickeln, denn die damals verfügbare Technik erfüllte weder die wirtschaftlichen noch den technologischen Anforderungen der Praxis.
In den ersten Jahren entstanden nicht nur Mischer und Anlagen für die Suspensionsaufbereitung, sondern auch zahlreiche Sonderlösungen. Später wurden die Aktivitäten rund um das Suspensionshandling für Spezialtiefbau, Tunnelbau, Tiefbohrtechnik und Baustoffindustrie in der MAT Mischanlagentechnik GmbH gebündelt. Davon profitieren bis heute sowohl Direktkunden als auch die Unternehmen der BAUER Gruppe: Für jedes KLEMM Bohrgerät gibt es die passende Verpressanlage, für jede Bohr- und Fräseinheit eine maßgeschneiderte Separations- und Mischtechnik – alles aus einer Hand.
Mit der BE 2550 in den Tunnelmarkt
2015 wurde die MAT Mischanlagentechnik GmbH Zweigniederlassung der BAUER Maschinen GmbH. Ein wichtiger Schritt war zwei Jahre später der Einstieg in den Markt des maschinellen Tunnelvortriebs: Mit der BE 2550 brachte MAT seine bislang größte Separationsanlage auf den Markt. Sie besteht aus sechs Einzelanlagen und verarbeitet stündlich bis zu 2.400 m³ Bohrspülung. Erstmals kam sie beim Großprojekt Eppenbergtunnel in der Schweiz zum Einsatz.
Seit April 2018 firmiert die Zweigniederlassung unter dem Namen BAUER MAT Slurry Handling Systems – ein klares Zeichen der Zugehörigkeit zur BAUER Gruppe. Ein Jahr später verließ die eintausendste Entsandungsanlage das Werk.
Portfolio und Produktionskapazitäten erweitert
Zum 1. November 2019 übernahm die BAUER Gruppe die Mühlhäuser-Obermann GmbH. Unter dem neuen Namen Obermann MAT GmbH ergänzt sie seither das MAT-Portfolio mit Injektions- und Verpresspumpen, Mischanlagen und HDI-Pumpen. Ein Beispiel für die erfolgreiche Kombination beider Technologien ist die Injektionsanlage IPA 250-E, die auf der bauma 2025 ihre Premiere feierte. Ebenfalls vorgestellt wurde eine neues Ringtauschverfahren von Rotoren für Dekanter-Zentrifugen: Durch den Austausch gegen einen generalüberholten Rotor kann die zeit- und kostenintensive Wartung des Rotors deutlich verkürzt werden. Für den Kunden hat dies den Vorteil, dass die Stillstandszeit seines Dekanters aufgrund der Wartung um Wochen reduziert wird. Mit der CMS 50 präsentierte Bauer MAT zudem die nächste Generation seiner Mischtechnik.
Der anhaltende Erfolg erforderte 2025 eine Erweiterung des Firmen- und Werksgeländes. Nach dem Kauf des Nachbargrundstücks kann Bauer MAT künftig über 250 Anlagen pro Jahr produzieren. Auch die Logistik wurde modernisiert – unter anderem mit einem eigenen Turmdrehkran und einem zusätzlichen Transportfahrzeug.
Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Fokus
In den letzten Jahren hat auch die Digitalisierung bei Bauer MAT stark an Bedeutung gewonnen. Viele Anlagen – etwa die BE 300, die CMS-Chargenmischanlagen oder die IPA 250-E – erfassen und analysieren Betriebsdaten bereits automatisch. Diese digitale Lösung zur Optimierung des Maschineneinsatzes hat sich beim Kunden bewährt. Die Folge: weniger Ausfallzeiten auf der Baustelle und eine verbesserte Reaktionszeit des Service-Teams.
„Neben der Digitalisierung spielt auch das Thema Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle“, betont Produktmanager Kurt Ostermeier. So reduziert Bauer MAT sukzessive dieselbetriebene Anlagen und setzt auf energieeffiziente Maschinen. Auch Second-Life-Konzepte – etwa die Aufbereitung und der Wiederverkauf gebrauchter Maschinen – werden erfolgreich getestet. „Ein strategischer Erfolg war die Einführung eines umfassenden Supply-Chain-Managements, das zu deutlich kürzeren Lieferzeiten für Standardprodukte geführt hat“, erklärt Niederlassungsleiter Rainer Rossbach weiter.
Breit aufgestellt
Während sich MAT in den Anfangsjahren fast ausschließlich auf den Spezialtiefbau konzentrierte, ist das Geschäft heute deutlich breiter aufgestellt. Der Spezialtiefbau macht aktuell rund 50 % des Umsatzes aus – bei gleichzeitigem Wachstum. Der Tunnelbau (35 %) sowie Baustoff- und Sonderanwendungen (15 %) gewinnen zunehmend an Bedeutung. „Unsere Technik verändert sich ständig – unser Anspruch bleibt derselbe: robuste, praxisgerechte Lösungen für die Baustelle zu liefern“, sagt Rainer Rossbach. „Diese Haltung hat uns 35 Jahre getragen – und wird auch die nächsten Jahrzehnte prägen.“
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