Der Name des Verfahrens ist Programm: „Mixed-in-Place“ bezeichnet die in-situ-Vermischung des anstehenden Bodens mit einem Bindemittel. Mithilfe einer Dreifachschnecke wird der vorhandene Boden aufgebrochen und die Bindemittelsuspension eingearbeitet. Während des anschließenden Homogenisierungsvorgangs wird die Drehrichtung der einzelnen Schnecken so variiert, dass ein Materialkreislauf im Schlitz entsteht und sich das Bodenmaterial optimal mit dem Bindemittel vermischt. Das Besondere dabei: Anders als bei konventionellen Spezialtiefbauverfahren mit Bodenentnahme erfolgt beim MIP-Verfahren die Herstellung des Baustoffs vor Ort – und das unter Verwendung des vorhandenen Bodens, der die Aufgabe des Zuschlagsstoffs übernimmt. So reduziert sich nicht nur die Anlieferung der Baustoffe signifikant, auch der Abtransport an Aushubmaterial von der Baustelle wird verringert.
Vor allem Sand ist durch den Bauboom der vergangenen Jahre ein begehrter Rohstoff geworden. Durch das MIP-Verfahren von Bauer wird die knappe Ressource geschont. Auch muss der hier verwendete Sand nicht:
im Tagebau abgebaut,
zum Betonwerk gefahren,
dort fraktioniert bzw. gesiebt,
mit Zement und anderen Zuschlagstoffen vermischt und
zur Baustelle transportiert werden.
Darüber hinaus ergeben sich aufgrund der hohen Produktivität vergleichsweise kurze Ausführungszeiten – ein weiterer Pluspunkt des Mixed-in-Place-Verfahrens.
Um einen wissenschaftlich fundierten Beleg für die Nachhaltigkeit des MIP-Verfahrens erbringen zu können, wurde die Berechnung des „Product Carbon Footprints“ (PCF) mithilfe des CO2e-Kalkulators der European Federation of Foundation Contractors (EFFC) durchgeführt. CO2e ist eine Maßeinheit, die den Effekt aller Treihausgase auf das Klima vergleichbar macht. Da die verschiedenen Treibhausgase – etwa Methan oder Lachgas – unterschiedlich stark auf das Klima wirken, werden diese mithilfe von C2e-Äquivalenten (CO2e) umgerechnet. Durch diese Methode konnte die Gesamtmenge an Treibhausgasemissionen des MIP-Verfahrens anhand einer Musterbaustelle in Berlin erfasst werden. Dieser CO2e-Fußabdruck berücksichtigt alle Emissionsfaktoren der Baustelle, von der Herstellung der Baustoffe, den eingesetzten Baumaschinen, den benötigten Kraftstoffen und dem Stromverbrauch bis hin zu allen nötigen Transportwegen für Baustoffe, Maschinen und Personal sowie den entstehenden Produktionsabfällen. Als Referenz diente die Herstellung einer herkömmlichen, gegreiferten Schlitzwand.
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