Bei der Errichtung der Übertageanlagen des zukünftigen Endlagers für schwach- und mittelradioaktive Stoffe in Salzgitter gelten besondere Anforderungen. Hier entsteht ein Förderturm samt Fördermaschine, der die Abfallstoffe über einen 1.000 m tiefen Schacht nach untertage befördert. Auch wenn der Förderturm aus einem klassischen Stahlfachwerk besteht, besitzt er eine Besonderheit: Der Turm sowie die Schachtkellerdecke sind auf 20 beweglichen Elastomeren verlagert, sodass zum Ausgleich von Bodensenkungen, diese beiden Bauteile mittels Hydraulikpressen und einer softwarebasierten Steuerung vollautomatisch nachgerichtet werden können.
So ist es möglich, dass der Turm nach gewissen Zeiträumen immer wieder exakt in Waage gebracht werden kann. Ursprünglich war ein manuelles Nachrichten des Turms vorgesehen, doch um höchstmögliche Genauigkeit zu gewährleisten, wird es auf den Vorschlag der Schachtbau-Experten hin automatisiert durchgeführt. Zudem muss das komplette Gebäude seismisch ausgelegt werden, damit auch im Falle eines Erdbebens die technischen Komponenten weitestgehend funktionstüchtig und die Struktur des Gebäudes erhalten bleiben.
Da der Förderturm zu einer Bergwerksanlage gehört, ist neben dem Baurecht außerdem das Bergrecht und zusätzlich das Atomrecht zu berücksichtigen. All diese verschiedenen Normen in Einklang zu bringen, ist eine Herausforderung. Aber die meistern wir mit unseren innovativen Ideen.