Moskau - Einer von ihnen ist Mikhail Komarov, kaufmännischer Geschäftsführer von Bauer Maschinen Russland. Bereits in den 1980er Jahren war er auf russischen Baustellen als Vertreter tätig, damals noch als Ingenieur. Was außer ihm sonst kaum jemand weiß: Bauer-Maschinen haben zur Realisierung der wichtigsten Bauten Moskaus ganz entscheidend beigetragen.
Es ist fast wie eine Zeitreise: Als die Bauer-Mitarbeiter am Theaterplatz das geschichtsträchtige Hotel Metropol passieren, umfängt die Gruppe der leicht verstaubte Charme der 1830er Jahre. Mit seiner Jugendstilfassade und dem markanten Majolika-Mosaik ist es eine wahre Sehenswürdigkeit direkt gegenüber vom Bolschoi-Theater. Es ist, als wäre die Zeit stehen geblieben – Nostalgie pur.
Bereits um 1900 gab es Pläne die traditionsreiche Unterkunft zu einem prunkvollen Kulturzentrum auszubauen. Etwa 85 Jahre später gab die erste Bauer-Baustelle in der Russischen Föderation dem noblen Hotel eine neue Chance. Bei der aufwendigen Restauration kam das Hochdruckinjektionsverfahren zum Einsatz. Insgesamt 9.800 lfm HDI Säulen wurden damals über einen Zeitraum von acht Monaten erstellt. Heute, über 115 Jahre nach Hoteleröffnung, ist das Metropol nicht nur aufgrund seiner extravaganten Architektur eine der Top-Adressen Moskaus. Auch die Fünf-Sterne-Klassifizierung lässt hier regelmäßig Filmstars,Sänger, Sportler, Politiker und sogar Könige absteigen.
Weiter auf ihrem Weg zum Roten Platz kommen die Bauer-Mitarbeiter am unterirdischen Einkaufszentrum Okhotny Ryad unter dem Manezhnaya-Platz vorbei, auf das nur eine Glaskuppel aufmerksam macht. Heute laden hier auf einer Fläche von 62.000 m² über 100 Geschäfte zum Bummeln und Verweilen ein. Die Läden verteilen sich über drei Ebenen, von welchen jede einer Epoche zugeschrieben ist. Und je weiter die Gruppe mit dem Aufzug nach unten fährt, desto tiefer taucht sie in die Kultur und Geschichte des früheren Russlands ein. Von 1994 bis 1995 kamen beim Bau der unterirdischen Shopping-Mall eine BAUER BC 30 und eine BC 40 Fräse zum Einsatz. Im Auftrag der russischen Regierung wurde damals unter dem Manezhnaya-Platz eine 30 m tiefe Schlitzwand hergestellt. Um Schäden an den historischen Denkmälern im Zentrum Moskaus zu vermeiden, wurden Gebäude und Leitungen vor Beginn der Arbeiten gründlich untersucht. Schnell wurde klar, dass es archäologische Ausgrabungen geben musste, doch diese konnten nicht alles historisch Wertvolle bergen. So entdeckten Bauarbeiter während der Schlitzwandarbeiten nicht nur einen alten Friedhof mit über 600 Gräbern, sondern auch einen Krug mit kostbaren russischen Münzen aus dem 16. bis 17. Jahrhundert.
Mit der Bauphase des Okhotny Ryad verbinden die russischen Kollegen auch eine amüsante Anekdote: Während der Mittagspause in einem Fast-Food Restaurant hatte sich einer der Bauarbeiter beim Essen einer Kirschtasche den Mund verbrannt. Wie daraufhin klar wurde, gab es bis zu diesem Zeitpunkt in Russland – weltweit bereits gang und gäbe – keine Warnhinweise auf heißen Produkten. Ein Beschwerdeschreiben des Bauer-Ingenieurs genügte, und die Verpackungen wurden kurzerhand landesweit angepasst.
Vor dem Historischen Museum auf dem Manezhanaya-Platz, unweit des Eingangs zum Roten Platz, macht die Gruppe halt an einem der berühmtesten Moskauer Denkmäler: Der Statue von Georgiy Zhukov. Zhukov, bekannt als Marschall der Sowjetunion und Sieger von zwei Schlachten (Stalingrad 1942/43 und Berlin 1945), thront hier herrschaftlich hoch zu Ross. Nicht zu sehen ist dagegen das Fundament unter der ca. 100 t schweren Skulptur – wiederum von Bauer-Maschinen hergestellt.
Über die Grenzen des Stadtkerns hinaus, 5 km Luftlinie vom Kreml Richtung Westen, entdecken die Bauer-Mitarbeiter weitere architektonische Hingucker. Moskau City etwa, ein noch im Bau befindliches, futuristisches Stadtviertel, das neben Geschäfts- und Büroflächen auch luxuriöse Wohneinheiten beherbergt. Oder den Federazija – ein erst kürzlich fertiggestellter, zur City gehörender Wolkenkratzer, der sich wiederum aus zwei Türmen zusammensetzt. Der 374 m hohe Turm mit 95 Etagen besitzt den offiziellen Namen Wostok (dt.: Osten), der 244 m hohe Turm mit 63 Stockwerken den Namen Sapad (dt.: Westen). 1998 wurde der unterirdische Teil mit Hilfe von Bauer-Maschinen fertiggestellt.