Ziel am Nordkap erreicht

Kirkenes, Norwegen - Bereits im Sommer 2016, so Geschäftsführer Thomas Stäter, seien die ersten Baugruppen aus Nordhausen per Lkw ins rund 400 km entfernte Wilhelmshaven transportiert worden. Dort wurde der Überbau auf einer Montagefläche im Hafenbereich komplett montiert und für den nachfolgenden Transport und die Montage temporär ausgesteift.

Im April dieses Jahres wurde schließlich die Brücke auf einen Hochsee-Ponton verladen und trat ihren rund 3.000 km langen Seeweg über das Nordmeer ins Polargebiet an. Entlang der Hurtigruten, vorbei am Nordkap, wurde der Überbau direkt bis kurz vor die russische Grenze zum Einbauort geschleppt und traf im Mai, nur wenige Wochen nach dem Auslaufen, im Hafen von Kirkenes ein. Dort wurde der Brückenüberbau in den Fjord eingefahren, in Endlage gebracht und abgelegt. Für die endgültige Positionierung wurde die einsetzende Flut aus der Barentssee genutzt und der Ponton mit Seilwinden zuerst in die Position zwischen den Betonpfeilern gezogen. Anschließend erfolgte der Eindrehvorgang – dank des perfekten Timings konnten alle Arbeiten noch vor der Ebbe abgeschlossen werden.

Für deutsche Verhältnisse ist der Netzwerkbogen sehr schlank und filigran konstruiert und wiegt mit einer Spannweite von 121 m „nur“ beachtliche 540 t. Er ist das Herzstück der neuen 300 m langen Bøkfjordbrua, welche sich im Zuge der Umverlegung der Staatsstraße E105 nur unweit der alten Fjordüberquerung befindet. Die Gesamtmaßnahme soll künftig insbesondere den Güterverkehr zwischen Norwegen und Russland deutlich beleben.