Grundwasserreinigung unter „explosiven“ Bedingungen

Österreich/Weinviertel – Grundwasser ist der am weitesten verbreitete und meist genutzte Rohstoff, es ist die einzige verlässliche Wasserressource. Diese Ressource zu erhalten und zu schützen zählt zu den wichtigsten Aufgaben, denn der deutschen Bundesanstalt für Geo-wissenschaften und Rohstoffe zufolge bildet Grundwasser in vielen Ländern, darunter auch Österreich, nahezu die einzige Quelle für die öffentliche Wasserversorgung. Auf einer Industriefläche im nordöstlichen Teil des Weinviertels hat sich in der Vergangenheit durch unkontrolliertes Versickern von Ligroin (Leichtbenzin) großflächig eine Leichtbenzinphase von mehreren Dezimetern Dicke auf dem Grundwasser gebildet.

 

Die Technik, die aktuell für die Entfernung dieser Leichtphase eingesetzt wird, und das Know-How stammen von mehreren Tochterunternehmen der BAUER Resources GmbH: Die BAUER Umwelt GmbH liefert als Hauptauftragnehmer zusammen mit der BAUER Water GmbH sowie der ESAU & HUEBER GmbH die geeignete Verfahrens- und Anlagenbautechnik; Brunnenausbauprodukte werden zudem von der GWE pumpenboese GmbH geliefert.

Über vier etwa 35 Meter tiefe Sanierungsbrunnen mit 500 Millimetern Edelstahlausbau – die Wickeldrahtfilter stammen aus der Produktion der GWE pumpenboese GmbH – wird Wasser zur Erzeugung eines Absenktrichters sowie Leichtphase entnommen, die über den Trichter gezielt dem Brunnen zuströmt. Das Wasser wird über eine Aktivkohleanlage gereinigt und abgeleitet. Die mittels pneumatisch betriebener Pumpen über Edelstahlleitungen geförderte Leichtphase wird in einen Sammeltank gepumpt und steht für eine Weiterverarbeitung zur Verfügung.

Da permanent die Gefahr besteht, dass sich durch die sehr flüchtige Leichtphase eine explosionsfähige Atmosphäre bildet, sind besonders hohe Ansprüche an Explosions- und Blitzschutz einzuhalten. So erfolgen die Arbeiten für die Herstellung der Brunnen unter ständiger messtechnischer Überwachung und Zugabe von Kohlendioxidgas in die Bohrung. Auch die Komponenten der Anlagentechnik sowie der Sensorik und Steuerung müssen auf die speziellen Anforderungen hinsichtlich des Explosions- und Brandschutzes ausgewählt werden. Sämtliche Mitarbeiter vor Ort werden in regelmäßigen Unterweisungen für diese Thematik sensibilisiert. Eine umfangreiche sicherheitstechnische Überwachung und Betreuung durch den Bauherrn ist ebenfalls fester Bestandteil während der Ausführung.